Marineelektronik in Flensburg: Plotter, Instrumente, AIS, Funk und Netzwerktechnik auf Yachten
Yachtelektronik in Flensburg
Die Schiffselektronik hat sich in den letzten 30 Jahren ständig weiterentwickelt. 1990 waren die ersten Handheld-GPS-Geräte von Magellan und Garmin eine Sensation, heute schauen wie wie selbstverständlich auf einen Plotter, der die Schiffsposition metergenau auf einer hinterlegten Seekarte anzeigt.
Der Plotter übernimmt heutzutage auch wesentlich mehr Aufgaben: Er zeigt AIS Positionen an, macht ein Radar-Overlay und kann sogar die Beleuchtung an Bord steuern. Die einzelnen Geräte können miteinander „sprechen“; möglich machen dies Bussysteme zum Datenaustausch. Das ist eine recht komplexe Materie, bei der man schnell den Überblick verliert, wenn man sich nicht ständig damit befasst. Die vernetzten Systeme an Bord wollen fachgerecht installiert werden und bei Nachrüstungen oder Updates gilt es, den Überblick zu behalten, was „geht“.
Auch Kleinigkeiten machen den Unterschied, denn nach wie vor übernehmen Kabel mit dünnsten Querschnitten die Spannungsversorgung der Geräte und den Datentransfer. In salziger Umgebung mit hoher Luftfeuchtigkeit stellt die Installation von Navigationselektronik sehr hohe Ansprüche.
Ich habe langjährige Erfahrung in der Installation von Marineelektronik – auch aus eigener Erfahrung mehrerer Transatlantik Überquerungen und Jahren als Boat Captain in Mittelmeer und Karibik: Es ist immer wieder unglaublich, was alles zu Defekten führen kann. Diese Erfahrung, sorgfältige Analyse des Ist-Zustandes und fachgerechte Installation kommt Ihnen zugute.
Kurz: Ich biete kompetente, unabhängige Beratung, eingehende Planung und Projektierung sowie Einbauservice kompletter Navigationssysteme und jeglicher Elektronik.
Meine Tätigkeitsfelder:
Verkauf, Einbau, Garantie-Abwicklung nautischer Geräte, Netzwerk-Systeme, DVB-T und Sat Anlagen, Funktechnik, AIS
Mittels eines speziellen Gebers kann auf dem Plotter der Seeboden vor dem Schiff abgetastet und angezeigt werden. Das ist sehr praktisch in den Schären, wo vorwärts und mit Heckanker angelegt wird. In der Abbildung: die aufsteigende Spundwand im Hafen
Radar & AIS overlay
Hier im Splitscreen ist links die Kartenansicht mit AIS Zielen zu sehen, im rechten Teil des Bildschirms ist das zugehörige Radarbild.
… und ja: Ich machen Ihnen auch gerne einen klarlackierten Kohlefaser Instrumententräger …
Display Windmessanlage
Nicht nur für Regattasegler interessant ist die Darstellung aller relevanten Winddaten mit Wendewinkeln, Laylines und Polardaten Ihres Schiffes.
Anfrage Yachtelektronik
Kontaktieren Sie mich gerne hier per Email, beschreiben Sie Ihre Wünsche. Gerne mit Schiffstyp, Liegeplatz, Gerätetypen – dann kann ich mich besser auf unser Gespräch vorbereiten.
AIS ist die Abkürzung für Automatic Identification System. Was ist das, und wofür brauche ich das?
Einfach erklärt, gibt es zwei reservierte Funkkanäle, auf denen Schiffe kleine Datensätze empfangen und senden können – im Wesentlichen die aktuelle Position, die Geschwindigkeit und den Kurs. Mit einem AIS Empfänger (Receiver) kann man diese Daten empfangen. Will man selber auch seine eigenen Schiffdaten mitteilen, ist zum Empfänger auch noch ein Sender nötig (Transceiver).
Das Ganze geht per Funk? Na denn braucht es eine Antenne. Und die Daten, natürlich: Dazu braucht man eine GPS Antenne. Die liefert die Uhrzeit, die LAT und LON, Geschwindigkeit und Kurs über Grund (SOG und COG).
In der Praxis montiere ich überwiegend AIS Transceiver mit integrierter oder eigener GPS Antenne und Antennensplitter, um die vorhandene Antenne auf dem Masttopp sowohl für das Seefunkgerät als auch für das AIS nutzen zu können. Um AIS Daten auf dem Plotter anzeigen zu können, ist ein Netzwerkanschluss via NMEA 0183; besser ein NMEA2000 Anschluss nötig.
Meine persönlichen Favoriten sind die Geräte von Weatherdoc, die auch zusätzlich noch eine WiFi Antenne für das Tablet und/oder auch einen DVBT Fernsehanschluss haben können – ganz nach Ihren Vorstellungen!
NMEA 2000
NMEA 2000 weist bedeutende Verbesserungen gegenüber NMEA 0183 auf; dies macht sich hauptsächlich bei der Geschwindigkeit und den Anschlussmöglichkeiten bemerkbar. Bis zu 50 Geräte an einem einzigen Bus können gleichzeitig Daten empfangen und senden, wobei jeder Knoten physisch adressbierbar ist. Dieser Standard wurde speziell für Schiffselektronik- Netzwerke verschiedener Hersteller entwickelt, die somit über einen gemeinsamen Bus standardisierte Nachrichtentypen und – formate austauschen können.
Die Datenrate beträgt 250 kbit/s über eine Distanz von bis zu 200 Meter. NMEA 2000 konfiguriert sich selbst, es ist keine Grundinstallation („Programm“) nötig, noch braucht es eine Art Zentralrechner. NMEA 2000 unterscheidet innerhalb der Nachrichtendaten zwischen sicherheitsrelevanten Daten und normalen Daten. Ausgefallene Geräte haben keinen störenden Einfluss auf das Gesamtsystem. Die Stromversorgung kleinerer Displays und Sensoren erfolgt über die Stromversorgung des Netzwerks, d.h. es ist nur eine Leitung zum Instrument nötig.
NMEA
NMEA ist die National Marine Electronics Association, ist in den USA von Elektronikherstellern und Händlern der Schifffahrtsindustrie gegründet. Ziel war und ist die Entwicklung von technischen Standards für die Kommunikation zwischen Elektronikgeräten – in diesem Fall Instrumenten, Navigationsgeräten, Funkanlagen, Radar.
Gegenwärtig werden hauptsächlich zwei Übertragungsstandards verwendet: NMEA 0183 und NMEA 2000. Die Zahlen deuten auf die Etablierung des Standards hin – auch NMEA2K ist mittlerweile über 20 Jahre alt.
NMEA 0183
Die Kabel der Datenübertragung von NMEA 0183 bestehen aus 2 Drähten, Plus und Minus, zwischen denen Spannungen von max. 12V bei niedrigen Strömen ausgetauscht werden. Es kann einen NMEA 0183 Sender und mehrere NMEA 0183 Empfänger geben. Zumeist sind diese Kabel an den Anschlüssen von Funkgeräten zu finden, markiert als „NMEA out“ und „NMEA in“. Diese Käbelchen werden sehr häufig mit Lüsterklemmen kontaktiert: Weitab von wasserfest, der Schraubanschluss birgt auch die Gefahr von Leiterbrüchen.
NMEA0183 hat eine Übertragungsrate von 4800 bit/s bei 8 Datenbits, kann aber auch 9600 bit/s bzw. 38.400 bit/s sein – am Sender und auch Empfänger muss muss muss das dann eingestellt / konfiguriert werden.
Die Standard Baudrate von NMEA 0183 Informationen sind 4800 Baud. 4800 bit/s sind ausreichend für Autopiloten, DSC/ VHF Funkanlagen, Lot- / Loggeber und den elektronischen Kompass.
Für AIS Nachrichten (AIS Rx) sollte unbedingt eine Datenrate von 38400 Baud gewählt werden, sonst verpasst man in vielbefahrenen Seefahrtsstraßen unter Umständen AIS Positionsreports.
Die Kabelfarben laut NMEA Standard sind Talker A/+ (Tx+) = weiss, Talker B/- (Tx-) = braun, Listener A/+ (Rx+) = gelb, Listener B/- (Rx-) = grün. Aber leider halten sich diverse Hersteller nicht an diese Farbcodes, und es gibt ja auch Geräte, die mehrere NMEA 0183 Ausgänge haben. Hier hilft nur das Lesen des technischen Manuals des betreffenden Gerätes. Ein Beispiel sei Garmin, die benutzen für Tx+ (Out) die Farbe blau, Rx+ (In) ist braun und nehmen ein gemeinsames „Data Ground“ (schwarz) für Tx – und auch Rx – (Beispiel für GPSMap 800/1000). Also RTFM!
NMEA Out/Tx + des Senders an alle NMEA In/Rx + der Empfänger NMEA Out/Tx – des Senders an alle NMEA In/Rx – der Empfänger, ersatzweise an Masse
Netzwerkaufbau NMEA 2000
Das N2K Netzwerk besteht immer aus dem Backbone, dem Rückrat. Idealerweise liegt das Netzwerkkabel vom Mastfuß bis ins Heck des Schiffes, und die Abzweige (Spurkabel, bildlich: Äste) zu den Instrumenten und Geräten gehen mit T-Stücken oder Mehrfach-T-Verteilern davon ab.
Rahmenbedingungen sind:
Der Abstand zwischen zwei Punkten des NMEA 2000-Netzwerks darf 100 m nicht überschreiten.
Die Gesamtlänge aller Stichleitungen darf 78 m nicht übersteigen.
Die Länge einer einzelnen Stichleitung zu einem NMEA 2000-Gerät darf höchstens 6 m betragen.
Es dürfen höchstens 50 NMEA 2000-Geräte an das NMEA 2000-Netzwerk angeschlossen werden.
Obige Bedingungen berühren die wenigsten Eigner von Sportbooten, das war nur der Vollständigkeit halber, aber wichtig ist:
Der Backbone ist an beiden Enden terminiert. Es müssen jeweils ein Abschlusswiderstand vorne und hinten im horizontal verlaufenden Backbone vorhanden sein.
Der Widerstandswert sind 60 Ohm für den gesamten Backbone bei ausgeschalteter Stromversorgung zwischen CANH und CANL, also ist jeweils ein 120 Ohm Widerstand an beiden Enden einzustecken.
Sonderfall Windmessanlage: Einige Windmessanlagen haben den Abschlusswiderstand oben im Masttopp, dann gehört kein Abschlusswiderstand vorne in den Backbone, denn die Windfahne ist das Ende des Backbones. Aber nicht alle Windmessanlagen.
Stromversorgung: Die Einspeisung der Versorgungsspannung (12V) sollte etwa in der Mitte des Backbone über ein abgesichertes Spurkabel erfolgen. Der Spannungsabfall von der Einspeisung bis zum Ende des Backbone muss unter 3V liegen.
LEN beachten: Die Load Equivalency Number (LEN) ist der Indikator für die Stromaufnahme des zu installierenden Gerätes. Eine LCD Anzeige nimmt weniger Strom auf als ein Farb-LCD.
Für die Ermittlung des Spannungsabfalls vom Einspeisepunkt bis zum weitest entfernten Gerät gilt folgende Formel: Spannungsabfall= Kabelwiderstand (0,053) × Abstand in Meter (vom Einspeisepunkt zum am weitesten entfernten Gerät)× Summe LEN×0,1
Sea Talk ng (Raymarine)
SeaTalk ng (Next Generation) ist ein erweitertes Protokoll für den Anschluss kompatibler Schiffsinstrumente und Geräte. Es ersetzt die älteren Protokolle SeaTalk und SeaTalk 2. SeaTalk ng verwendet einen einzigen Backbone, an den kompatible Instrumente über Abzweigungen angeschlossen werden. Daten und Strom werden im Backbone geführt. Geräte mit niedriger Stromaufnahme können über das Netzwerk mit Strom versorgt werden, während für Geräte mit hohem Stromverbrauch ein getrennter Netzanschluss benötigt wird. SeaTalk ng ist eine unternehmenseigene Erweiterung von NMEA 2000 und der bewährten CAN – Bus – Technologie. Kompatible NMEA 2000 – und SeaTalk/SeaTalk 2 – Geräte können über die entsprechenden Schnittstellen oder Adapterkabel ebenfalls wie erforderlich angeschlossen werden.
Die weiß/schwarzen Raymarine Spur-Kabel haben 6 Adern: die gelbe Ader des klassischen SeaTalk 1 ist zusätzlich enthalten. Die blau/schwarzen Backbone-Kabel haben diese gelbe Leitung nicht. Die i50/60/70 Instrumente können SeaTalk-1/alt Daten anzeigen, aber nicht wandeln. Dafür benötigt man unbedingt den Seatalk/SeaTalk-ng-Konverter E22158 von Raymarine.
Es gibt zwei Kabeltypen, die farblich codiert und mit ebensolchen Steckern versehen sind. Das Backbone Kabel ist schwarz mit blauem Steifen und blauen Steckern; die Spurkabel sind schwarz mit weißem Streifen und weissen Steckern.
Im Spurkabel einer der wesentlichen Unterschiede zu normalem NMEA2000 Kabel: rot=12V+, schwarz=12V -, blau= CAN high, weiß= CAN low und gelb (!) SeaTalk 1/2!
SeaTalk (Raymarine)
SeaTalk ist ein Datenprotokoll, über das miteinander verbundene kompatible Instrumente Daten austauschen können. Das SeaTalk – Kabel wird zum Anschluss von miteinander kompatiblen Instrumenten und Geräten benutzt. Es führt Daten und Spannung und ermöglicht Verbindungen ohne den Einsatz eines Zentralrechners. Zusätzliche Instrumente und Funktionen können in ein SeaTalk – System integriert werden – einfach durch Einbindung in das Netzwerk. SeaTalk – Geräte können auch mit anderen Geräten, die nicht über SeaTalk verfügen, über den NMEA 0183 – Standard vernetzt werden, vorausgesetzt, es wird eine geeignete Schnittstelle benutzt.
Günstig ist es, wenn Sie Ihre Wünsche oder die Problemstellung eingrenzen bzw. spezifizieren können. DIY Reparaturversuche verschlimmbessern die Situation zumeist.
Diagnose & Analyse
Nach einem Besuch bei Ihnen an Bord kann ich in der Regel ziemlich genau sagen, was zur Behebung des Elektronikproblemes oder der Aufgabenstellung notwendig ist.
Dokumentation, Service
Nach der Installation weise ich Sie gerne in die veränderte oder neue Elektronik ein und bin auch danach für Sie da.
Anfrage Yachtelektronik
Kontaktieren Sie mich gerne hier per Email, beschreiben Sie Ihre Wünsche. Gerne mit Schiffstyp, Liegeplatz, Gerätetypen – dann kann ich mich besser auf unser Gespräch vorbereiten.
Post
Ole Hoffmann segelsport dienstleistungen Glücksburger Strasse 81 24943 Flensburg